Fania Fénelon

(*1922, †1983)

Fania FénelonFania Fénelon wurde als Tochter eines jüdischen Kaufmannes geboren. In Paris besuchte sie die Musikhochschule und arbeitete nebenbei nachts als Sängerin unter dem Pseudonym Fania Fénelon in Bars. Im Mai 1943 wurde sie in Paris als Widerstandskämpferin von der Gestapo verhaftet. Um der Folter zu entgehen, gab sich die 21jährige als »Volljüdin« aus und kam so 1944 nach Auschwitz. 15 Monate später befreiten sie britische Soldaten im KZ Bergen-Belsen. In Paris wurde sie danach zur gefeierten Chansonsängerin. Zeitweilig lebte sie in Ost-Berlin, kehrte Anfang der 70er Jahre aber nach Frankreich zurück, wo sie 1983 starb. Von 1973 bis 1975 schrieb sie den Roman Das Mädchenorchester in Auschwitz, in dem sie ihre Erlebnisse verarbeitete. Sie schildert darin ihr entwürdigendes Dasein im KZ, in dem sie mit ihrer Musik buchstäblich um ihr Leben spielen musste. Als Gedächtnisstütze benutzte sie ihr Tagebuch aus der Lagerzeit.

Fania Fénelon: Das Mädchenorchester in Auschwitz (dtv Verlag)